Wasser ist nicht gleich Mineralwasser, aber wer weiß das schon?

Mineralwasser-Brunnen leiden unter der Corona-Pandemie – und unter der zunehmenden Verbreitung von Wasser-Sprudlern. Aufklärungsarbeit scheint geboten. Sollten die Mineralbrunnen wieder mehr Produktsubstanz kommunizieren?

Die Umsätze der deutschen Mineralbrunnen fielen 2020 um 1,7 % geringer aus als im Vorjahr. Die Zahlen für die ersten Monate 2021 gehen noch deutlicher nach unten. Erklärt werden kann das zumindest zum Teil mit den infolge der Corona-Pandemie wegbrechenden Außer-Haus-Umsätzen. Das ist aber nur ein Teil der Wahrheit. Eine weitere Ursache sinkender Umsätze dürfte in der wachsenden Verbreitung von Wassersprudlern zu finden sein. So meldet die LZ bei Glas-Mehrweg-Flaschen gar einen Mengen-Rückgang von 8,2 % im ersten Quartal 2021 (wertmäßig: -5,5 %). (Quelle: LZ 04.06.2021, „Mineralbrunnen trifft die Pandemie doppelt“).

Dass das Geschäft mit Mineralwasser auch nach der Pandemie weiter zurück geht, scheint daher nicht ausgeschlossen zu sein.

Die Lebensmittelzeitung zitiert Heino Hövelmann, Geschäftsführer der Rheinfels-Quellen: "Diese Entwicklung ist spürbar und der Trend muss auf jeden Fall schnellstmöglich aufgehalten werden“. Es sei „deutliche Aufklärungsarbeit" zu leisten, denn, so Heino Hövelmann, „auch ein Wassersprudler kann [Leitungs-]Wasser […] weder gesund noch zu einem natürlichen Mineralwasser machen – beides sind vollkommen unterschiedliche Produkte“.

Diese Entwicklung ist spürbar und der Trend muss auf jeden Fall schnellstmöglich aufgehalten werden
— Heino Hövelmann, Geschäftsführer der Rheinfels-Quellen, in der LZ vom 04.06.2021

Der Trend ist nicht unumkehrbar. Mineralwasser ist ein 100 % ursprüngliches Lebensmittel. Es passt daher, zumal in der ökologisch vorteilhaften Mehrweg-Glasflasche, perfekt in die Zeit und befriedigt das wachsende Bedürfnis nach Gesundheit und Natürlichkeit. Damit die Konsument:innen auch künftig beim einzigen Lebens­mittel in Deutsch­land, das amtlich anerkannt werden muss, beherzt zugreifen, muss man ihnen den Unterschied zu Leitungswasser deutlich machen. Brunnen und Marken, die sich in der Kommunikation wieder auf die inneren Werte konzentrieren, können sich dem negativen Trend so entziehen.

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