Wenn Retro, dann richtig – das Redesign im Food Packaging.

Packaging Design ist eine überaus wichtige Stellschraube im Food Marketing. Man sieht jedoch vielen Produkten an, dass lange nicht mehr an ihr gedreht wurde. Betrachtet man Aufwand und Nutzen eines Redesigns, verwundert das umso mehr.

Das Packaging ist eine überaus wichtige, oft gar die einzige Schnittstelle zum Verbraucher. Nicht wenige Lebensmittel werden ausschließlich „nach Etikett“ gekauft. Lebensmittel sind Markenprodukte, die sich täglich neu im Wettbewerb beweisen müssen, sei es im stationären Handel oder im E-Commerce. Wenige Regal-Zentimeter weiter oder nur einen Klick entfernt präsentiert sich das möglicherweise attraktivere Wettbewerbsprodukt.

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Dass Design ein wesentlicher Erfolgsfaktor jeder Marke ist, wurde und wird immer wieder untersucht und belegt. Einige der wertvollsten Marken der Welt gründen ihren Erfolg auch auf gutes Design – Apple, Adidas, Audi, Amazon – und das waren erst die mit A…

Bei Lebensmitteln kommt Design vor allem als Packaging daher (wenngleich es auch viele Beispiele für Lebensmittel gibt, deren Design selbst den Erfolg der Marke begründen, z. B. Oreo).

„Jetzt im neuem Design!“

Die Konsumgüter-Giganten gestalten nicht nur regelmäßig ihre Verpackungen neu, sie bewerben das auch. Ein Störer „Jetzt im neuen Design!“ auf dem (alten) Produkt generiert Aufmerksamkeit und Umsatz.

Es geht im Packaging Design aber nicht nur um kurzfristige, promotionale Aspekte. Eine gut gepflegte Marke wird ständig selbstkritisch hinterfragt und weiter entwickelt. Da bleibt insbesondere im FMCG-Sektor das Packaging als wesentlicher Marketing-Baustein nicht unberücksichtigt. Konsument:innen wünschen sich heute zudem ökologisch vertretbare Verpackungen, wodurch der Handlungsdruck ebenfalls steigt.

Die Iglo Deutschland-Chefin Antje Schubert berichtete bereits 2019 von beträchtlichen Umsatzsteigerungen durch ein Redesign bei TK-Gemüse. Beeindruckende 40 % mehr Umsatz führte sie allein auf die Neugestaltung der Verpackungen zurück (Quelle: Handelsblatt Online). Bemerkenswert ist das auch heute noch, weil die Daten im März 2019 noch nicht von der Corona-Pandemie beeinflusst waren.

Auch im Mittelstand gibt es viele Marketing- und Category-Manager, die mit Redesign-Projekten mehr Umsatz und Gewinn erzeugen. Sogar längst entschlafene Marken wurden so wieder zum Leben erweckt. Der Gewinn, der mit gutem Redesign erzeugt wird, ist in der Regel sehr viel höher als die damit verbundenen Kosten. Wer seine Marke aktiv betreibt, betrachtet ohnehin nicht nur die Kostenseite, zumal ein neu entwickeltes Packaging im laufenden Betrieb in der Regel keine Mehrkosten produziert – verpackt werden muss gewissermaßen ohnehin. Warum also nicht gleichzeitig etwas für das Marken-Image, den Umsatz und die Umwelt tun?

Man fragt sich, warum dennoch viele Food-Produkte unfreiwillig im Retro-Look auftreten und damit aktiver geführten Konkurrenten viel Potenzial überlassen.

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