7 alternative Materialien für Lebensmittel-Verpackungen.
Bestenfalls sind Lebensmittel-Verpackungen CO2-neutral. Mit Papier- und Karton-Verpackungen, die entsprechend produziert sind, ist hier viel zu erreichen. Einige Lebensmittel stellen jedoch höhere Anforderungen an die Barriere-Funktion der Verpackung. Für den nötigen Schutz vor Keimen, Schädlingen, Feuchtigkeit oder Licht werden vor allem Alternativen zu klassischen Kunststoffen benötigt. Kann im Alltag (und im industriellen Maßstab) nicht ganz auf Kunststoff verzichtet werden, kann zumindest mit Recycling bei Herstellung und Entsorgung die CO2-Bilanz verbessert werden.
Papier/Karton
Rohstoff nachwachsend und CO2-neutral
sehr gut recyclebar
PEFC- oder FSC-Label bescheinigen nachhaltige und sozialverträgliche Rohstoff-Produktion
Lebensmittel-Verpackungen aus Papier oder Karton bestehen aus dem nachwachsenden und CO2-neutralen Rohstoff Holz. Durch eine PEFC- oder FSC-Zertifizierung ist garantiert, dass der Forstbetrieb und das verarbeitende Unternehmen sozialverträglich und nachhaltig produzieren. Mit den Labels kommunizieren Sie, dass es sich um eine umweltschonende Verpackung handelt. Papier und Pappe lassen sich sehr gut recyceln – und können bereits als recyceltes Material eingesetzt werden, sofern trockene Lebensmittel verpackt werden. Feuchte oder fetthaltige Lebensmittel dürfen nur mit Papier oder Kartonagen in Kontakt kommen, die aus Primärfasern hergestellt sind, sofern keine Beschichtung vorhanden ist.
Graspapier
CO2-neutral
Schnell nachwachsender Rohstoff, mehrere Ernten pro Jahr
Kurze Transportwege
Aufbereitung der Fasern mit weniger Wasser und Energieverbrauch als bei holzbasierter Papierherstellung
Lebensmittelverpackungen aus Graspapier bestehen nicht ausschließlich aus Gras, Gras- und Holzfasern werden meist gemischt. Dennoch verbessert der Grasanteil die Ökobilanz und sorgt im Wettbewerb für Aufmerksamkeit. In Bezug auf Verarbeitung und Recycling gelten die selben Bedingungen wie für klassische Papiere und Kartonagen.
Kakaopapier
Rohstoff nachwachsend und CO2-neutral
natürlicher, „ökologischer“ Look ohne Einfärbung
kompostierbar
Kakaopapier wird aus den Schalen der Kakaobohne hergestellt, die z. B. beim Rösten der Bohnen oder bei der Herstellung von Schokolade anfallen. Die daraus gewonnenen Fasern für die Papierproduktion können – vergleichbar zum Graspapier – mit den holzbasierten Papierfasern gemischt werden. Das innovative Papier ist für den Backofen, den Tiefkühler und die Mikrowelle geeignet. Durch die natürliche Braunfärbung bekommt es „ökologische“ Optik.
Bagasse
schnell nachwachsender Rohstoff
CO2-neutral
verrottet auf dem heimischen Kompost
Bagasse ist ein umweltfreundliches Material. Sie entsteht, wenn bei der Herstellung von Zucker das Zuckerrohr ausgepresst wird. Die faserigen Reste lassen sich gut zu einer „Pappe“ weiterverarbeiten. Neben der nachhaltigen Rohstoff-Gewinnung überzeugt Bagasse auch nach ihrem Einsatz, da sie kompostiert werden kann. Für Lebensmittelverpackungen ist Bagasse optimal geeignet, weil sie robust, hitzebeständig und mikrowellenfest ist.
Bioplastik
Ersetzt klassische Kunststoffe
biologisch abbaubar
industriell kompostierbar (nicht im Hauskompost, gelbe Tonne wird empfohlen)
lebensmittelecht
PLA (Polylactid):
transparent
bedruckbar
nicht hitzebeständig
über 75 % weniger CO2-Ausstoß (im Vergleich zu normalen Plastik)
C-PLA
nicht transparent
bedruckbar
hitzebeständig bis 85 °C
über 60 % weniger CO2-Ausstoß (im Vergleich zu normalen Plastik)
Die aus stark zuckerhaltigen Pflanzen gewonnene Milchsäure wird durch die Fermentation von Zucker und Stärke zu Polymerenketten geformt, aus denen Granulate für die Verpackungsproduktion entstehen. Zum größten Teil wird aktuell hierfür noch Mais genutzt, aber es wird auch intensiv an anderen Pflanzen als Quelle geforscht.
Dieser Rohstoff ist bedruckbar, biologisch abbaubar und lebensmittelecht. PLA ist jedoch nicht hitzebeständig. Eine Verformung tritt ab ca. 45 °C auf. PLA-Produkte sind nicht für Heißgetränke oder warme Speisen geeignet und müssen kühl und trocken gelagert werden. CPLA hingegen ist hitzebeständig bis 85 °C, jedoch nicht transparent.
Recyceltes PET-Material (rPET)
weniger CO2-Verbrauch als bei herkömmlichen Kunststoff
nicht erneuerbare Rohstoffe werden geschont
lebensmittelecht
Wiederverwertetes PET ist lebensmittelecht und kann als Primärverpackung verwendet werden. Durch den Einsatz wiederverwerteter Materialien werden nicht erneuerbare Ressourcen geschont und die Gewinnung des recycelten Granulats benötigt weniger Energie als bei Neuware. Zum Einsatz kommen auch mehrschichtige Materialien aus Neu- und recycelte Ware.
Hanf
nachwachsender Rohstoff
kompostierbar
wärmeisolierend
stoßdämpfend
atmungsaktiv
Hanf ist ein 100 % natürliches Material zur Isolierung. Hanf entzieht der Atmosphäre mehr durch die Verarbeitung freigesetzt wird. Hanf verbessert die Fruchtbarkeit des Bodens und benötigt kaum Dünger. Für die Herstellung von Thermoverpackungen wird Nutzhanf zu Vliesen verarbeitet. Das Material ist ähnlich wärmeisolierend wie Styropor, stoßdämpfend und atmungsaktiv.
Die List wird fortwährend ergänzt.